pro Troisdorf-Interview mit dem neuen Ortsvorsteher von Sieglar

Donnerstag, 09. Mai 2019 pro Troisdorf-Interview mit dem neuen Ortsvorsteher von Sieglar

pro Troisdorf-Interview mit dem neuen Ortsvorsteher von Sieglar

"Ich möchte die Historie bewahren, ohne die Zukunft zu vergessen."

Wolfgang Högemann, langjähriger PR-Leiter der Reifenhäuser Group und Mitglied im Vorstand des Unternehmer-Clubs pro Troisdorf, ist am 7. Mai im Troisdorfer Stadtrat einstimmig zum neuen Ortsvorsteher von Sieglar gewählt und durch Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski vereidigt worden. Im pro Troisdorf-Interview mit Carsten Seim äußert er sich zu den Beweggründen, sich für dieses Ehrenamt zur Verfügung zu stellen, und über die Ziele, die er damit verbindet.

Herr Högemann, Sie sind neuer Ortsvorsteher von Sieglar. Warum treten Sie dieses Amt an?

Högemann: Ich wohne im 21. Jahr in Sieglar. Dieser Ort ist für ich und meine Frau Helga zur Heimat geworden. Helga hat meine Kandidatur übrigens sehr unterstützt. Wir beide finden: Die Menschen in Sieglar leben eine wunderbare Symbiose aus Tradition und Zukunft. Zur Aufnahme dieses Ehrenamtes haben mich auch der frühere Ortsringvorsitzende Matthias Esch, der Sieglarer Unternehmer Thomas Bröhl sowie der Heimathistoriker und Ortsteilbeauftragte Kurt P. Schneider ermuntert. 

Sie sprachen eben von einer Symbiose zwischen Jung und Alt in Sieglar. Woran machen Sie das fest?

Högemann: Viele Sieglarer, die bereits seit Generationen im Ort leben, sind fest in ihren Traditionen verwurzelt. Doch es gibt große Neubaugebiete mit vielen Neubürgern. Wir erleben in Sieglar, dass diese Menschen schnell integriert werden, wenn sie am Ortsleben teilnehmen möchten. Das ist schon besonders an diesem Ort. Bemerkenswert in Sieglar ist auch das Zusammenleben und -wirken von Jung und Alt. Wir erleben es beispielsweise in der 1. Großen Karnevalsgesellschaft Sieglar von 1925, aber auch im Junggesellenverein „Frohsinn“. Seine Tradition reicht zurück bis ins Jahr 1859. Eine junge tatkräftige Truppe um den Vorsitzenden Marc Schell und den Macher Roman Brück hat ihn in die Gegenwart geholt. Mit Veranstaltungen wie dem Tanz in den Mai sprechen die Junggesellen auch viele aus der jungen Generation an. 

Was haben Sie sich für die vor Ihnen liegende Zeit als Ortsvorsteher vorgenommen?

Högemann: Ich möchte die Historie bewahren, ohne die Zukunft zu vergessen. Die Voraussetzungen im Ort sind gegeben, wie meine bereits beschriebenen Vereinsbeispiele zeigen. Das möchte ich als Ortsvorsteher weiter stärken und so das Miteinander pflegen. 

Welche Erfahrungen bringen Sie für Ihre Arbeit als Ortsvorsteher von Sieglar mit?

Ich war lange für die CDU kommunalpolitisch lange aktiv. So war ich Sachkundiger Bürger im Kultur- und im Stadtentwicklungsausschuss. Meine neue Aufgabe als Ortsvorsteher sehe ich in jedem Fall aber parteiübergreifend.

Sie stehen im 65. Lebensjahr vor dem Ende Ihrer erfolgreichen Laufbahn als PR-Leiter bei Reifenhäuser – ein Sieglarer Unternehmen. Hilft Ihnen das bei Ihrer neuen Aufgabe?

Zum einen werde ich bald mehr Zeit für das Ehrenamt haben. Zum anderen ist es mir gelungen, über meine berufliche Aufgabe viele Kontakte zu knüpfen, die ich für meine neuen Aufgaben einbringen kann. Auch meine Kontakte über den Unternehmer-Club pro Troisdorf können da hilfreich sein. Wichtig ist mir auch das Netzwerken in den Ortsteilen selbst. Als wir aus Haushaltsgründen in Sieglar keinen Weihnachtsbaum mehr auf dem Marktplatz erhalten sollten, haben sich die Bürger zusammengetan und in Eigeninitiative einen aufgestellt. Ein anderes Beispiel für erfolgreiche Netzwerk-Aktivitäten bietet das alljährliche Ochsenfest der Sieglarer Marketing-Gemeinschaft, SMG. Es ist privat organisiert: Die Aktivitäten der vielen Mitakteure ziehen jedes Jahr viele Besucher an. Wir brauchen solche Aktivitäten für Nachbarschaft und das soziale Zusammenleben. In Sieglar gibt es über das vitale Vereinsleben hinaus viele bürgerschaftliche Aktivitäten. Diese möchte ich als Ortsvorsteher unterstützen. 

Das Leitmotiv des Unternehmer-Clubs pro Troisdorf lautet: „Vernetzt mehr erreichen.“ Ist das auch ein Motto für die vor Ihre künftige Zeit als Sieglarer Ortsvorsteher?

Als Vorstandsmitglied bei pro Troisdorf habe ich miterleben dürfen, wie erfolgreich sich dieser Club durch erfolgreiche Vernetzung in den vergangenen 20 Jahren entwickelt hat. Wir sind gestartet mit einer Handvoll Mitgliedern. Heute repräsentieren wir mehr als 120 Unternehmen in Troisdorf. Viele unserer Mitgliedsunternehmen sind Mittelständler. Gerade diese Familienunternehmer sind vielfach in ihren Heimatorten auch sozial aktiv, beteiligen sind mit Sponsorings an regionalen Aktivitäten. Das erlebe ich als Mitglied im Kuratorium Industriemuseum und der Kinderstiftung immer wieder. Ich werde dieses unternehmerische Engagement für die Menschen vor Ort auch in meiner Funktion als Ortsvorsteher nach Kräften fördern. 

Interview: Carsten Seim

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