INTERVIEW ZUM UNTERNEHMERFRÜHSTÜCK 7. OKTOBER 2021: CityFit: auf Expansionskurs auch mit Angeboten für Unternehmen

Donnerstag, 07. Oktober 2021 INTERVIEW ZUM UNTERNEHMERFRÜHSTÜCK 7. OKTOBER 2021: CityFit: auf Expansionskurs auch mit Angeboten für Unternehmen

INTERVIEW ZUM UNTERNEHMERFRÜHSTÜCK 7. OKTOBER 2021: CityFit: auf Expansionskurs auch mit Angeboten für Unternehmen

Gemeinsam mit seinem Partner Alexander Krause aus Münster führt der Troisdorfer Altan Yükler die CityFit Sport- und Freizeit GmbH als geschäftsführender Gesellschafter. Das Unternehmen ist mit Fitnessstudios in Troisdorf, Niederkassel und Sankt Augustin präsent. Darüber hinaus betreibt es im Gewerbegebiet am Junkersring ein EMS-Studio und eine Kletterhalle. Christian Seigerschmidt, Vorstandsvorsitzender des Unternehmerclubs pro Troisdorf, und Carsten Seim sprachen mit Yükler über Zielgruppen, Alleinstellungsmerkmale und Perspektiven seines Unternehmens. Das Interview fand statt zur Vorbereitung eines gemeinsam mit der Troisdorfer Wirtschaftsförderung TROWISTA ausgerichteten  Unternehmerfrühstücks am 7. Oktober 2021.

Herr Yükler, wie sind Sie dazu gekommen, als Unternehmer in der Fitnessbranche aktiv zu werden?

Yükler: Ich bin gelernter Hotelkaufmann – aber mein Ziel war es, mein Hobby zum Beruf zu machen. Das Fitnesstraining ist meine Leidenschaft! 2009 hat ein Kölner Immobilienunternehmen die Geschäftsräume des 2005 geschlossenen Möbelhauses Mertens übernommen. Der Geschäftsführer dieses Immobilienunternehmens, Dieter Gawron, hat gemeinsam mit meinem Partner Alexander Krause in der 2700 Quadratmeter großen ersten Etage unser Fitness-Studio eingerichtet. CityFit war geboren. Ich war zunächst noch nicht geschäftsführender Gesellschafter, sondern habe hier als Clubleiter gearbeitet. Unser Unternehmen ist in Troisdorf gestartet und dann nach Niederkassel und Sankt Augustin expandiert. 2018 bekam ich die Möglichkeit, die Unternehmensanteile von Dieter Gawron zu übernehmen und bin seither Geschäftsführender Gesellschafter. In Troisdorf, Niederkassel und Sankt Augustin sind wir Mieter. Die Arena Vertikal am Junkersring haben wir gekauft und werden hier im kommenden Jahr ein weiteres Fitnessstudio eröffnen.

Wie hat sich die Corona-Krise auf Ihre Mitgliedschaft ausgewirkt?

Yükler: Vor Corona waren es mehr Mitglieder, wir haben rund 20 Prozent verloren. Es ist normal, dass übers Jahr hinweg Mitglieder wieder kündigen. Nur wegen der Pandemie kamen keine neuen Mitglieder. Im Juni, als wir nach neun Lockdown-Monaten wieder öffnen durften, hat die Nachfrage aber wieder stark angezogen.

Wie haben Sie die lange Zeit des Corona-Lockdowns wirtschaftlich überbrücken können?

Yükler: Durch unsere treuen Mitglieder! Denen sind wir sehr dankbar für diese Solidarität! Im ersten Lockdown haben wir keinerlei Staatshilfe erhalten. Unsere Soforthilfe haben wir vollumfänglich zurücküberwiesen. Vor allem: Was sind 25 000 Euro Soforthilfe? Bereits die Monatsmiete des Troisdorfer Standortes bewegt sich fast in dieser Größenordnung.

Wenn man durch ihr Studio geht, fällt auf, dass Sie großen Wert auf Innendesign legen. Wer steht dahinter?

Yükler: Vielen Dank für das Kompliment! Das Design stammt von uns selbst, wir legen sehr viel Wert auf eine Wohlfühlatmosphäre: Pariser U-Bahn-Kacheln an den Wänden, der anthrazitfarbene Boden, die gedämpfte Beleuchtung. Niederkassel hat ebenfalls das Design aus Troisdorf. In Sankt Augustin wollten wir das Design ebenfalls einziehen, haben dieses Investment aber wegen der Corona-Einbrüche auf das kommende Jahr verschoben.

Auf welche Zielgruppe sind Sie im Wettbewerb mit anderen Studios fokussiert?

Yükler: Zu Beginn haben wir mit unseren Studios verstärkt ein jüngeres Publikum angesprochen. Inzwischen haben wir stark differenzierte Angebote, die auch ältere Professionals ansprechen.

Können Sie uns Beispiele dafür nennen?

Yükler: Ein Beispiel dafür ist unser neuer Milon-Zirkel. Das ist ein Kreis von Geräten, auf denen man in nur 40 Minuten ein effektives Ganzkörpertraining absolvieren kann. Je nach Wunsch können Sie hier etwas für Ihr Gewicht tun, Muskeln aufbauen oder auch speziell den Rücken stärken. Dieser Milon-Zirkel zieht vor allem Ältere an. Nach einer Einweisung durch den Trainer werden sie in diesem Zirkel digital durch alle Übungen geführt. Die Geräte sind individuell auf jeden Teilnehmer programmiert.

Ein weiteres Angebot für Menschen mit knappem Zeitbudget ist unser CityFit-Performance-Studio. Hier bieten wir ein sogenanntes EMS-Training an, das in nur 20 Minuten exzellente Ergebnisse bringt.

Was steckt hinter der Abkürzung EMS – und was macht dieses Training so zeiteffektiv?

Yükler: Die Abkürzung EMS steht für Elektrische Muskelstimulation. Trainierende tragen eine Funktionsweste. Durch diese werden niedrige elektrische Reizstromimpulse geleitet. Das führt zu einer besonders intensiven Muskelstimulation. Das macht EMS-Training deutlich effektiver für den Muskelaufbau, als herkömmliches Fitnesstraining. In kürzerer Zeit – eine Einheit dauert 20 Minuten – lassen sich beachtliche Erfolge erzielen. Bereits nach wenigen Wochen sind Muskeln besser definiert und messbar leistungsfähiger. Daher ist dieses Training für Menschen mit knappem Zeitbudget besonders geeignet. Viele Unternehmer*innen nutzen das EMS-Studio am Junkersring, um sich unter Betreuung durch einen Personal Trainer in einem Minimum an Zeit in Form zu bringen. Ich mache das selbst einmal die Woche und es bringt mich in 20 Minuten an meine Grenzen.

Gibt es weitere Alleinstellungsmerkmale, mit denen Sie punkten können?

Yükler: Wir haben einen 500 Quadratmeter großen Freihantelbereich für Kraftsportler. So etwas kennt man in dieser Größenordnung sonst nur aus den Vereinigten Staaten. Hier trainiert auch das Troisdorfer Football-Team „Jets“. Sie ziehen auf einer eigens dafür geschaffenen Laufstrecke auch schwere Schlitten. Wir bieten in einem speziellen Functional Turm auch Athletic-Kurse mit einem Personal Trainer an. Wir verfügen darüber hinaus auch über Geräte, die sonst niemand im Umkreis hat. Sie stammen von Hoist. Arnold Schwarzenegger, der im Studio auch auf mehreren großen Wandbildern abgebildet ist, schwärmt davon. Diese Geräte führen Nutzende so, dass sie nichts falsch machen können. Das ist wichtig, denn falsche Bewegungen im Kraftbereich können sehr gefährlich sein.

Weitere Besonderheit bei uns sind virtuelle Trainings. Reale Trainer aus unserem Team begleiten Kursteilnehmer auf den Bildschirmen beim Cycling oder beim Rudern. Level, Minuten – alles kann man sich individuell einstellen. Auch wenn einer unserer Zumba-Trainer ausfällt, steht er auf einem Bildschirm im Kursraum zur Verfügung, und Teilnehmende können so ihren Work-out machen.

Ab welcher Summe kann man bei Ihnen trainieren?

Yükler: Das ist bei uns ab 5,90 Euro pro Woche möglich. Inklusive sind Mineralgetränke und Wasser. Interessant ist auch unser All-in-Angebot. Darin enthalten sind wöchentlich auch 30 Minuten auf den Ergoline Collagen Sonnenbänken, die wir im Studio haben. Enthalten sind in diesem Angebot rabattierte Eiweißdrinks, die es für 1 Euro statt normalerweise 2,50 Euro gibt, Live Kurse, original PowerPlate. Diese Option kostet nur 9,90 Euro pro Woche, und auch der zeitsparende Milon-Zirkel gehört dazu.

Wie kommen Sie an Ihre Kunden?

Yükler: In 90 Prozent aller Fälle kommen neue Mitglieder auf Empfehlung. Weitere zehn Prozent kommen über Social-Networ king – zum Beispiel Facebook, Instagram oder auch Google-Adwords. Für Online-Marketing geben wir monatlich 4000 bis 5000 Euro aus. Wir sind hier mit Bildern, Videos und Werbe-Aktionen unterwegs. Das muss man heute tun, um am Ball zu bleiben. Wir führen auch alle zwei bis drei Jahre neue Trainingsangebote für unsere Kunden ein. Es muss immer etwas Neues kommen.

Gibt es speziell auf Unternehmen zugeschnittene Angebote bei Ihnen – beispielsweise im Gesundheitsmanagement?

Yükler: Wir bieten Unternehmen eine zuvor festgelegte Zahl von Mitgliedskarten zu günstigen Vorzugspreisen an. Diese Karten können die Unternehmen an Mitarbeiter verteilen. Dieses Modell funktioniert unbürokratisch. Das ist ein Vorteil für beide Seiten. Wer seinen Mitarbeitenden etwas Gutes tun will, kann ihnen damit ein Jahr Fitness schenken. Zudem haben auch wir die Erkenntnis gewonnen, wie sehr Mitarbeitende eine nichtmonetäre Zuwendung Ihres Arbeitgebers schätzen. So kamen beispielsweise Teamtouren nach Amsterdam und Barcelona bei uns sehr gut an. Ein geschenktes Jahr Fitness-Club-Mitgliedschaft könnte ähnliche Effekte bei Arbeitnehmern haben. Gesundheit liegt gerade in diesen Zeiten ja wieder stark im Trend.

Corona – wie gehen Sie mit dem Risiko einer drohenden vierten Welle um?

Yükler: Bei uns gelten die 3G-Regeln. Trainieren kann bei uns nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist. Das kontrollieren wir auch. Nur was ist, wenn Corona-Tests für nicht Geimpfte im Oktober kostenpflichtig werden? Werden sich Mitglieder dann abmelden? Wir haben in der Pandemie Corona-Testzentren unter dem Namen CityCare eröffnet. Ich denke über eine Test-Flatrate für unsere Mitglieder nach: Für einen Monatsbeitrag sollen sich diese dann so oft, wie sie möchten, testen lassen können. Das wäre eine mögliche Lösung dieses Problems. Ich selbst bin voll geimpft, aber ich respektiere, wenn sich jemand nicht impfen lassen möchte. Wenn das 2G-Modell kommen sollte, könnte es schwierig werden.

Wie lange muss ich mich bei Ihnen vertraglich binden?

Yükler: Normalerweise für ein Jahr. Aber aktuell bieten wir auch monatliche Kündigungsmöglichkeiten an, weil viele Menschen sich in diesen Zeiten nicht längerfristig binden möchten. Diese Option ist für einen wöchentlichen Aufpreis von 1,00 Euro verfügbar.

Eine Frage, die viele Unternehmen bewegt: Wie rekrutieren Sie Ihr Fachpersonal?

Yükler: Wir bilden selbst und für den eigenen Bedarf aus. Die meisten unserer Auszubildenden absolvieren Duale Studiengänge mit Bachelor-Abschlüssen als Fitnessökonomen bei der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement, DHfPG, in Köln oder wahlweise im Fach Gesundheitsmanagement. Diese Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Wir bilden für den eigenen Bedarf aus und bieten gute Aufstiegsmöglichkeiten.

Unsere Regionalleiterin – verantwortlich für alle CityFit-Standorte – war unsere erste Auszubildende. Die Clubleitungen in Sankt Augustin und Niederkassel haben ihre Ausbildung ebenfalls bei uns absolviert. Wir sind auch offen dafür, wenn Mitarbeitende auf ihren Bachelor-Abschluss noch einen Master draufsetzen möchten. Das spricht sich herum und macht uns als Arbeitgeber attraktiv.

Wir sind als Unternehmen weiter auf Expansionskurs und wollen in den kommenden drei Jahren beispielsweise in Siegburg, Bonn und Köln weitere Zentren aufbauen, für die wir weitere Fachkräfte brauchen und ausbilden werden. Ohne Corona hätten wir sicher bereits jetzt zwei weitere Standorte.

Interview: Christian Seigerschmidt, Carsten Seim

pro Troisdorf-Fact Sheet CityFit Sport- und Freizeit GmbH

  • Geschäftsführende Gesellschafter: Alexander Krause, Altan Yükler
  • Studios:
  • Troisdorf (2700 m2): Frankfurter Straße 19-23
  • Performance EMS-Studio (120 m2): Junkersring 3
  • Ab Januar 2022 (geplant): neues Fitnessstudio in Troisdorf in den Räumen der Kletterhalle CityFit Vertikal (2000 m2): Junkersring 3
  • Niederkassel (2000 m2): Gladiolenweg 100
  • Sankt Augustin (2400 m2): Bonner Straße 137
  • Trainierende haben im Rahmen ihrer CityFit-Mitgliedschaft Zugang zu allen Studios.
  • Team: 89 – davon 30 fest angestellt
  • Ausbildung: aktuell sechs Auszubildende – viele davon im Dualen Studium auf dem Weg zum Bachelor-Abschluss als Fitnessökonom oder im Fach Gesundheitsmanagement. Ausbildung für den eigenen Personalbedarf.
  • Geplante Expansion: Siegburg, Bonn, Köln

Internet: www.cityfit-clubs.com

Interviewpartner: Der 1982 in Troisdorf geborene Altan Yükler hat zunächst selbst bei CityFit gearbeitet. 2018 kaufte er die Anteile eines weiteren Gesellschafters und ist seither neben Alexander Krause Geschäftsführender Gesellschafter der CityFit Sport- und Freizeit GmbH.

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